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Business Assurance - ViewPoint

Profitieren Unternehmen von Diversität & Inklusion?

Führende Unternehmen: D&I-Bemühungen in geschäftlichen Mehrwert umwandeln

Wie nicht anders zu erwarten, ist die Gruppe der führenden Unternehmen auf ihrem Weg zu Diversität & Inklusion (D&I) schon weiter als der Durchschnitt der Befragten in dieser Umfrage. Sie haben zwar eine bessere Ausgangsbasis, aber die Einführung eines strukturierteren Ansatzes auf der Grundlage internationaler Standards birgt auch für sie noch erhebliche Chancen. 

Der Großteil der führenden Unternehmen (Leaders)(1) glaubt, dass ein vielfältiges Unternehmen auch ein leistungsfähigeres Unternehmen ist (80,5 % gegenüber einem Durchschnitt von 60,1 %). D&I gehört weitgehend zu den Prioritäten der Unternehmen, das Engagement ist hoch und immerhin 60 % (gegenüber 31,7 %) bezeichnen D&I als geschäftskritisch. Aber was treibt sie an und wie weit sind sie wirklich gekommen? 

Führende Unternehmen setzen D&I in erster Linie ein, um die Unternehmenskultur, das Engagement der Mitarbeiter und die Kommunikation zu verbessern. Rein geschäftsorientierte Ziele, wie die Steigerung der Innovation und die Stärkung der Kundenbeziehungen, werden weniger gut bewertet. Obwohl die Zahlen 20 Prozentpunkte über dem Durchschnitt liegen, hätte man angesichts der Bedeutung, die die führenden Unternehmen dem Geschäft beimessen, höhere Werte erwarten können. Dies unterstreicht, dass selbst für die Gruppe der führenden Unternehmen organisatorische und kulturelle Aspekte immer noch die Tagesordnung bestimmen.  

D&I als integraler Bestandteill der Unternehmensstrategie

D&I ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der führenden Unternehmen. Aber wird die Strategie auch in konkrete Maßnahmen umgesetzt? Während 72,9 % (gegenüber 41,8 %) Grundsätze und Ziele in die Unternehmensstrategie aufgenommen haben, ist es etwas verwunderlich, dass nur 57,6 % (gegenüber 36,8 %) Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten festgeschrieben haben. Positiv zu vermerken ist, dass D&I weitgehend in der obersten Führungsebene verankert zu sein scheint, denn die Zuständigkeit liegt in erster Linie beim Leiter des Personalwesens (52,9 %) oder dem Vorstandsvorsitzenden/Geschäftsführer (36,8 %). Die Verankerung von Eigenverantwortung und Zuständigkeit bei der obersten Führungsebene ist entscheidend, um bei jedem Thema voranzukommen. Dies unterstreicht die Bedeutung des Themas und erleichtert die Umsetzung konkreter Maßnahmen.  

Während die meisten der führenden Unternehmen spezifische Maßnahmen in ihrer Politik definiert haben, hat weniger als die Hälfte Chancen und Risiken festgelegt. Auf die allgemeine Frage, was ein Unternehmen am Erfolg hindern könnte, geben führende Unternehmen an, dass Unternehmen, die D&I ignorieren, sowohl aus interner als auch aus externer Sicht höhere Risiken eingehen. Dies gilt insbesondere für die geschäftliche Dimension, wo Produktivitätsverluste, geschwächte Kundenbeziehungen und ein abgeschwächter Marktanteil angeführt werden.  

Die Gruppe der führenden Unternehmen hat ein umfangreicheres Spektrum an Maßnahmen umgesetzt als der Durchschnitt der Befragten, wobei die Rekrutierung diverser Kandidaten (73,6 % gegenüber 38,6 %) und ein fairer Zugang und Chancengleichheit bei der Mitarbeitermobilität die Liste anführen (70,1 % gegenüber 35,6 %). Die Festlegung von Leistungsindikatoren (KPIs) und Messgrößen zur Bewertung der Wirkung und zur Erreichung der gesetzten Ziele ist wichtig, um zu wissen, was funktioniert und welche Initiativen ausgebaut werden sollen. Es ist sehr positiv zu sehen, dass 45,9 % (gegenüber 20,3 %) der Gruppe der führenden Unternehmen quantitative und qualitative Maßnahmen festgelegt haben. Insgesamt 38,4 % (im Vergleich zu 16,2 %) haben KPIs festgelegt. 

Angesichts dieses Bildes ist es nicht überraschend, dass die führenden Unternehmen einen Nutzen daraus ziehen. Dies gilt insbesondere für geschäftsbezogene Aspekte wie neue Geschäftsmöglichkeiten, verstärkte Innovation und intensivere Kundenbeziehungen. Dies untermauert die Annahme, dass die in dieser Befragung als führend definierten Unternehmen ein höheres Verständnis dafür haben, dass ein strukturierter D&I-Ansatz auch finanzielle Vorteile bringen kann. 

Anwendung von strukturierten Ansatz als logischer nächster Schritt

Der logische nächste Schritt ist, dass die führenden Unternehmen D&I wirklich in ihr Kerngeschäft integrieren und einen strukturierten Ansatz anwenden, der auf einer internationalen Best Practice oder einem Standard basiert. Nur 22,2 % (gegenüber 30,8 %) sehen das Fehlen eines strukturierten Ansatzes als Herausforderung an. Allerdings sind nur 8,3 % sehr gut mit D&I-Normen wie ISO 30415 vertraut. Diese Zahl erhöht sich auf 34,5 %, wenn diejenigen, die eine gewisse Vertrautheit angeben, mit einbezogen werden. Dennoch scheint dies selbst für die meisten der führenden Unternehmen ein großes unbekanntes Gebiet zu sein. 

Die führenden Unternehmen sehen nicht viele Hindernisse für Fortschritte im Bereich D&I und fast die Hälfte nennt die Durchführung einer Selbstbewertung als Maßnahme, die zur Leistungsverbesserung beitragen würde. Dies ist insofern positiv, als es auf die Bereitschaft hinweist, Defizite zu erkennen, was ein wichtiger erster Schritt in einem strukturierten Ansatz ist. 

Die führenden Unternehmen gehen davon aus, dass D&I in den nächsten zwei bis drei Jahren auf der Tagesordnung der Kunden und anderer Stakeholder stehen wird. Es bleibt abzuwarten, ob sie in Zukunft als geschäftskritischer wahrgenommen wird. Es gibt jedoch keinen Grund zur Annahme, dass das Thema auf der Tagesordnung der Unternehmen an Bedeutung verlieren wird. Unabhängig davon, ob man es aus einer internen oder externen Perspektive betrachtet, ist davon auszugehen, dass D&I zunehmend in den Mittelpunkt der Unternehmenskultur, des Employer Branding, des Mitarbeiterengagements, der verstärkten Innovation, der leistungsstarken Teams und der Geschäftsabläufe rückt.


(1) Definition von „Leaders“: In dieser Umfrage werden „Leader“ (hier als „führende Unternehmen" bezeichnet) als diejenigen definiert, die angaben, dass D&I Teil der Gesamtgeschäftsstrategie ihres Unternehmens ist und die den Reifegrad der Umsetzung selbst als führend oder optimiert einschätzen. Der Anteil dieser „führenden Unternehmen“ an der gesamten Stichprobe dieser ViewPoint-Umfrage beträgt 15,3 %.   

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