DNV und WMMF veröffentlichen Leitfaden zur Unterstützung von Reedern auf ihrem Weg zur Klimaneutralität

Die Schifffahrtsindustrie befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderungen, die durch globale Bestrebungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, sich rasch wandelnde Vorschriften und zunehmenden wirtschaftlichen Druck vorangetrieben werden. Als Reaktion darauf haben DNV und das ESG-Team des World Maritime Merchants Forum (WMMF) einen neuen Leitfaden veröffentlicht, der Reedern dabei helfen soll, diese Herausforderungen zu meistern. Die Initiative wird von Branchenorganisationen in Hongkong und weltweit unterstützt.

Der „Net-Zero Guide: Practical Approaches for Global Shipping Companies” (Leitfaden zur Netto-Null-Emissionsbilanz: Praktische Ansätze für globale Schifffahrtsunternehmen) bietet einen strukturierten Fahrplan zur Dekarbonisierung. Auf Grundlage datengestützter Erkenntnisse und Erfahrungen von Betreibern enthält der Leitfaden praktische Schritte für Reeder, um ihre Betriebs- und Investitionsentscheidungen mit internationalen und regionalen Vorschriften in Einklang zu bringen. Der Leitfaden hilft Unternehmen auch dabei, bewährte Verfahren anzuwenden und pragmatische Maßnahmen zu ergreifen, um sich auf zukünftige Veränderungen in einem dynamischen Umfeld vorzubereiten.

Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime, sagte: „Die Dekarbonisierung der Schifffahrt schreitet trotz der Verschiebung des Net Zero Frameworks bei der IMO weiter voran. Tatsächlich werden Energieeffizienz und Flexibilität hinsichtlich zukünftiger Kraftstoffe nach wie vor auf Schiffen umgesetzt. Die Fortsetzung dieses Kurses wird die Wettbewerbsfähigkeit erhalten und zu den langfristigen Dekarbonisierungszielen des Sektors beitragen. Die Zusammenarbeit mit dem World Maritime Merchants Forum (WMMF) bei der Erstellung dieses Leitfadens ist an sich schon ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, gemeinsam den Weg für eine erfolgreiche Dekarbonisierung zu ebnen.“

Wang Yong Xin, Präsident von China Merchants Energy Shipping (CMES), sagte: „Der Net-Zero-Leitfaden bietet der Branche eine Fülle praktischer Referenzfälle in einem komplexen Umfeld und hilft Reedereien dabei, ein Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Betriebsentscheidungen und langfristiger Emissionsreduzierung zu finden.“ 

Der Leitfaden befasst sich mit der Komplexität und den Kosten der Einhaltung von Vorschriften, insbesondere für kleine und mittlere Reedereien, und beschreibt Verfahren zur Kostenkontrolle bei gleichzeitiger Unterstützung des Übergangs von Flotten zur Klimaneutralität. Außerdem werden kosteneffiziente Maßnahmen wie Energieeffizienzsteigerungen, schrittweise Umstellung auf andere Kraftstoffe und gezielte Flottenerneuerung oder -nachrüstung vorgestellt, um Ausgaben zu kontrollieren und verlorene Vermögenswerte zu vermeiden. Durch die Abstimmung von Investitionen auf betriebliche Verbesserungen und Markterwartungen können Reeder ihre wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit stärken und sich für langfristigen Erfolg positionieren.

Reeder werden außerdem dazu angehalten, die Dekarbonisierung in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren. Dazu gehört, die Einhaltung von Vorschriften mit Flotteninvestitionen und -finanzierungen zu verknüpfen. Gleichzeitig empfiehlt sich ein Lebenszyklusansatz für das Flottenmanagement, der Erneuerungen, Nachrüstungen sowie Betriebsoptimierungen in Einklang bringt. Eine strukturierte Kompetenzentwicklung und ein robustes Change Management sind unerlässlich, um organisatorische Fähigkeiten aufzubauen und nachhaltiges Wachstum zu unterstützen. Durch die Nutzung von Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette und Investitionen in Digitalisierung und Datenverwaltung können Unternehmen Transparenz verbessern, die Einhaltung von Vorschriften sicherstellen und langfristige Effizienzsteigerungen erzielen.


Der Leitfaden kann hier heruntergeladen werden.