MTF veröffentlicht neue Richtlinien für die sichere Inspektion von Methanol-Dual-Fuel-Schiffen
Das Maritime Technologies Forum (MTF), zu dessen Gründungsmitgliedern DNV gehört, hat einen umfassenden Bericht mit Richtlinien für die sichere Inspektion von Methanol-Dual-Fuel-Schiffen (Schiffe mit Motoren, die wahlweise Methanol oder herkömmlichen Kraftstoff verwenden) veröffentlicht. Das Projekt wurde von der Maritime and Port Authority of Singapore (MPA) unter Beteiligung verschiedener MTF-Mitglieder geleitet.
Aufgrund der immer strengeren Emissionsvorschriften der IMO steigt die Schifffahrtsindustrie zunehmend auf alternative Kraftstoffe um. Dabei hat sich Methanol als attraktive Option herausgestellt, wie die steigende Zahl der Bestellungen von Schiffen mit dieser Kraftstoffart belegt. Die besonderen Eigenschaften von Methanol – darunter seine Entflammbarkeit, Toxizität und Korrosivität – stellen Schiffskontrolleure jedoch vor Herausforderungen.
Die neuen Richtlinien decken die wichtigsten Bereiche ab, die für eine sichere Inspektion zu beachten sind:
- Vorbereitungen vor der Inspektion: Kompetenzanforderungen, spezielle Schulungen, gründliche Einweisung in das Schiff, Notfallvorsorge sowie Auswahl und Verwendung der richtigen Sicherheitsausrüstung.
- Protokolle während der Inspektion: Dynamische Risikobewertung (DRA), CMES-Systemtests, Management gefährlicher Bereiche, Inspektionsverfahren für Methanol-Kraftstoffsysteme und Bereitschaft zur Reaktion auf Zwischenfälle.
- Überlegungen nach der Inspektion: Dekontaminierungsverfahren, Gesundheitsüberwachung (unter Berücksichtigung eines verzögerten Auftretens von Symptomen) sowie Wartung und Entsorgung der Sicherheitsausrüstung.
Im Rahmen des Inspektionsprozesses wurden insgesamt 41 Sicherheitsempfehlungen identifiziert. Diese leisten einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung praktischer Leitlinien, um die sichere Einführung von Methanol in der Branche zu unterstützen. Diese Empfehlungen dienen als solide Grundlage für Unternehmen, um neue Sicherheitsprotokolle zu erstellen oder bestehende Standardarbeitsanweisungen (SOP) zu verbessern. Für die Stärkung des Anwendervertrauens und die Förderung der Entwicklung von Methanol als Schiffskraftstoff ist dies von entscheidender Bedeutung.
Die Leitlinien sollen die bestehenden Inspektionsanforderungen ergänzen und nicht ersetzen. Sie befassen sich mit den spezifischen Risiken, die mit Methanol als Schiffskraftstoff verbunden sind. Sie zielen darauf ab, die Gesundheit und Sicherheit der Inspektoren zu schützen und gleichzeitig wirksame Inspektionen für diesen schnell wachsenden Teil der Flotte zu gewährleisten.
Kapitän M. Segar, Chief Marine Officer / Senior Advisor, MPA, sagte: „Als wichtige Flaggenverwaltung und Hafenstaat begrüßt Singapur die Veröffentlichung des Berichts, der sich mit den Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Inspektion von mit Methanol betriebenen Schiffen befasst. Die Richtlinien können auch für andere Fachleute gelten, die diese Schiffe besuchen oder betreten, beispielsweise für den Umschlag von Fracht-, Wartungs- und Reparaturarbeiten, Lieferungen und Lotsendienste. Die MPA zeigt mit ihrer Mitarbeit an diesen Leitlinien ihr Engagement für eine sauberere, umweltfreundlichere und sicherere maritime Zukunft durch den Einsatz verschiedener Kraftstoffe.“
Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime, fügte hinzu: „Dieser Bericht verdeutlicht die enge Zusammenarbeit zwischen den MTF-Mitgliedern und den Stakeholdern der Branche. Mit 41 konkreten Empfehlungen für alle Phasen des Inspektionsprozesses bieten die Leitlinien einen praxisnahen Rahmen für den sicheren und effizienten Umgang mit methanolbezogenen Risiken. Sie unterstützen die maritime Gemeinschaft dabei, die sichere Nutzung von Methanol als Kraftstoff zu beschleunigen und so den Übergang zu einer dekarbonisierten Schifffahrt voranzutreiben.“
Laden Sie hier den vollständigen Bericht herunter