DNV: neues Whitepaper für effizientes Energiemanagement

Das neue Energieeffizienzgesetz verpflichtet bestimmte Unternehmen dazu, ein Energie- oder Umweltmanagementsystem einzurichten – in vergleichsweise kurzer Zeit. Für viele ist das eine große Herausforderung. Die Zertifizierungsgesellschaft DNV hat nun ein Whitepaper veröffentlicht, das die wichtigsten Maßnahmen zu einem effizienten Energiemanagement zusammenfasst.

Es geht voran beim Klimaschutz: Deutschland hat 2023 mehr als zehn Prozent weniger Treibhausgase emittiert als im Jahr davor, zeigen aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA). Das ist der größte Rückgang seit 1990. Vor allem der höhere Anteil an erneuerbaren Energien, der Rückgang der fossilen Energieerzeugung und die gesunkene allgemeine Energienachfrage haben für den Rückgang der Treibhausgase gesorgt, so das UBA. „Zum ersten Mal überhaupt zeigen die Zahlen: Deutschland ist auf Kurs – erstmals. Wenn wir Kurs halten, erreichen wir unsere Klimaziele 2030“, kommentiert Wirtschaftsminister Robert Habeck. Jetzt müsse man weiter intensiv daran arbeiten, die notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

Eine davon ist zum Beispiel das Energieeffizienzgesetz (EnEfG), das Mitte November 2023 in Kraft getreten ist. Mit diesem hat sich die Bundesregierung konkrete Energie-Einsparziele gesteckt und holt dazu Unternehmen, öffentliche Stellen und Rechenzentren mit ins Boot. Diese müssen nun ihre Energieeffizienz verbessern und zum Beispiel Energie- oder Umweltmanagementsysteme einrichten (darüber, welche konkreten Anforderungen für welche Unternehmen gelten, informiert die Zertifizierungsgesellschaft DNV hier).

„Die Umsetzung der Anforderungen des EnEfG hilft Unternehmen, die wirtschaftlich günstigsten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren und umzusetzen. Die Steigerung der Energieeffizienz im eigenen Unternehmen ist für jedes Unternehmen ein erster und wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das Gesetz fördert und fordert Unternehmen auf diesem Weg“, weiß Dirk Vallbracht, Energieexperte bei DNV. Zur Umsetzung bleibt allerdings nur wenig Zeit: Die Einrichtung eines solchen Systems muss für betroffene Firmen bis zum 18. Juli 2025 abgeschlossen sein oder spätestens 20 Monate, nachdem ein Unternehmen die Kriterien dafür erfüllt.

DNV: 13 Jahre Erfahrung flossen in ein Whitepaper

Für viele Unternehmen besteht jetzt also dringend Handlungsbedarf. Um diese bei der Einrichtung eines Energiemanagementsystems zu unterstützen, veröffentlichte DNV nun ein ausführliches Whitepaper. „Von der Analyse des aktuellen Zustandes, über die Formulierung einer Energie-Effizienz-Strategie bis hin zur Überprüfung und Zertifizierung des Systems: Das Whitepaper erklärt, welche zehn Schritte Unternehmen machen müssen, um ein effizientes Energiemanagementsystem aufzubauen“, sagt Vallbracht, der das Whitepaper verfasst hat. In diesem werden auch zentrale Fachbegriffe erläutert, denen Firmen rund um ihr Energiemanagement begegnen.

Der Energieexperte arbeitet seit 15 Jahren als Auditor von Energiemanagementsystemen und auditiert schon seit 2009 nach einem Reifegradmodell. 2011 wurde schließlich die ISO 50001 als Norm für Energiemanagementsysteme veröffentlicht und zwischenzeitlich aktualisiert. Seitdem unterstützt DNV als akkreditierter Zertifizierer Unternehmen bei der Auditierung ihrer Energiemanagementsysteme nach diesem Standard. Damit hat die Zertifizierungsgesellschaft 13 Jahre Erfahrung aus tausenden Zertifizierungsaudits, die in das Whitepaper mit eingeflossen sind. „Durch unser digitales Tool Lumina, mit dem wir unsere Auditdaten analysieren, wissen wir genau, wo bei den Unternehmen die Stärken und die Schwierigkeiten liegen, wenn sie die Anforderungen der ISO 50001 erfüllen wollen“, meint Vallbracht. „Daher können wir genau sagen, worauf es bei der Einführung eines wirksamen Energiemanagements ankommt.“

Tools für Unternehmen

DNV unterstützt Unternehmen neben dem Whitepaper über alle Zertifizierungsphasen hinweg und bietet diverse Hilfestellungen. Lumina steht deshalb auch den DNV-Kunden zur Verfügung. So können sie ihr Managementsystem selbst analysieren, Probleme erkennen oder Vergleiche in ihrer Branche vornehmen. Mit dem Self-Assessment-Tool wiederum können Unternehmen prüfen, ob ihr Managementsystem bereit für das Audit ist. Zahlreiche weitere digitale Anwendungen, wie beispielsweise eine Lernplattform mit unterschiedlichen Trainings, begleiten Firmen ebenfalls während des gesamten Prozesses.

Quelle: UmweltDialog, Autor: Elena Köhn