DNV: Partner für eine nachhaltige Lebensmittelindustrie

Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und knapper werdender Ressourcen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln notwendig. Das hat auch Auswirkungen auf die Industrie, die zugleich steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit, Sicherheit und Qualität ihrer Produkte gerecht werden muss. Die Zertifizierungsgesellschaft DNV unterstützt hierbei die Lebensmittelindustrie, den Handel und den Verpackungssektor in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und -qualität, Umweltmanagement, Lieferkettenmanagement und Nachhaltigkeit.

Sei es in der Landwirtschaft, in der Fabrik oder bei uns zu Hause: Auf dem Weg vom Acker bis zum Teller gehen viele Lebensmittel verloren. So werden etwa Obst und Gemüse, die nicht den vorgegebenen Standards entsprechen, aussortiert – sie gelten als nicht vermarktbar. Während der industriellen Verarbeitung wiederum kann es zu Verlusten kommen, wenn zum Beispiel nur bestimmte Teile eines Lebensmittels verwertet werden. Im Handel sorgen falsch gelagerte und verdorbene Lebensmittel für zusätzlichen, unnötigen Abfall. Auch zuhause landen viele Lebensmittel im Müll, weil beispielsweise zu viel gekocht oder die Mindesthaltbarkeit überschritten wurde. Der letzten Erhebung des Statistischen Bundesamts zufolge fielen im Jahr 2020 insgesamt rund elf Millionen Tonnen Abfälle an. Der Großteil – 6,5 Millionen Tonnen (59 Prozent) – ist auf private Haushalte zurückzuführen. Etwa 15 Prozent entstanden in der Verarbeitung von Lebensmitteln, rund sieben Prozent im Handel und circa zwei Prozent in der Landwirtschaft.

Doch es tut sich etwas. Das Bewusstsein dafür, die Verschwendung von Ressourcen und Lebensmitteln einzudämmen, setzt sich in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft immer mehr durch. Das ist auch dringend notwendig: Die Weltbevölkerung wächst und damit der Bedarf an sicheren, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Durch ökologische Krisen wie den Klimawandel und den Rückgang der Artenvielfalt nimmt der Druck auf die Ressourcen und die Ernährungssicherheit zusätzlich zu. Um diese Entwicklung zu stoppen, wurden 2015 die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) entwickelt. Zu den Zielen zählt eine bessere Ernährung für alle Menschen und die Reduzierung der Lebensmittelabfälle auf Handels- und Verbraucherebene weltweit um die Hälfte.

Dafür braucht es, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten. In Deutschland haben die Regierungsparteien unter anderem mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung von 2019 einen entsprechenden Rahmen gesetzt. Bei der Umsetzung steht die Politik im Dialog mit der Privatwirtschaft. Daraus ist jetzt der „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“ zwischen dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Unternehmen des Lebensmittelgroß- und -einzelhandels hervorgegangen.

Dieser enthält laut BMEL „erstmals konkrete, unmittelbar für das einzelne Unternehmen geltende, verbindliche Reduzierungsziele“ sowie verpflichtende Maßnahmen. Zu den unternehmensinternen Maßnahmen zählt zum Beispiel die Pflicht zur Weitergabe übriggebliebener Lebensmittel, vorrangig an soziale Einrichtungen. Darüber hinaus sollen Maßnahmen an den Schnittstellen zu Lieferanten und Verbraucher:innen ergriffen werden. So wirkt die Vereinbarung über den Handel hinaus. Das Thünen Institut für Marktanalyse überwacht und bewertet die Umsetzung. Das BMEL prüft, ob und wo es zur Zielerreichung gesetzlicher Maßnahmen bedarf. Gesetze und Regularien.“

Standard für Lebensmittelsicherheit überarbeitet

Ein weiteres Signal dafür, dass die Weichen für Nachhaltigkeit in allen Bereichen gestellt werden, ist die Revision des internationalen Standards für Lebensmittelsicherheit FSSC 22000 V5.1. Im April 2023 hat die Foundation for Food Safety Certification eine neue Version veröffentlicht, die zum Teil weitreichende Änderungen beinhaltet. Die Version 6 soll unter anderem dazu beitragen, das Unternehmen die Erreichung der SDGs noch besser unterstützen können, und fordert von ihnen eine Strategie und Ziele zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung. Zudem muss durch entsprechende Kontrollen sichergestellt werden, dass Lebensmittel, die an gemeinnützige Organisationen, Mitarbeitende und andere Organisationen weitergegeben werden, unbedenklich sind.

Emek Özerturgut ist Senior Lead Auditor Food / Technical Manager Food & Beverages bei der Zertifizierungsgesellschaft DNV in Deutschland: „Nachhaltigkeit setzt sich – vom Management der Rohstoffe über Energieeffizienz bis hin zur Abfallvermeidung – in der Lebensmittelindustrie immer stärker durch. Unternehmen sind im Zuge dessen mit steigenden Anforderungen konfrontiert, die von verschiedenen Anspruchsgruppen an sie herangetragen werden. Auch jene, die hier bereits eine Vorreiterrolle einnehmen, müssen sich an verschärfte Vorgaben anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit Zertifizierungen nach allen wichtigen Standards der Branche und einem umfangreichen Serviceangebot unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden dabei, sich kontinuierlich zu verbessern.“

Der „FSSC 22000“-Standard basiert auf der internationalen „ISO 22000“-Norm und ist kombinierbar mit anderen Standards wie ISO 9001 und ISO 14001. Emek Özerturgut erläutert, was jetzt für Unternehmen zu beachten ist: „Das Upgrade-Audit der Version 6 muss erst zwischen dem 1. April 2024 und dem 31. März 2025 durchgeführt werden. Wir empfehlen allerdings, sich so schnell wie möglich mit den gesamten Änderungen vertraut zu machen und rechtzeitig mit der Umstellung zu beginnen.“ DNV hat alle wichtigen Informationen rund um die Neuerungen auf der Webseite zusammengefasst. Neben der Zertifizierung bietet DNV weitere Services wie Gap-Analysen, Self-Assessments und Trainings speziell zum „FSSC 22000“-Standard an:

DNV unterstützt die Lebensmittelindustrie, Lebensmitteleinzelhändler und den Verpackungssektor in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und -qualität, Umweltmanagement, Lieferkettenmanagement und Nachhaltigkeit. Hier bietet DNV ein breites Spektrum an Zertifizierungen wie beispielsweise IFS Food, BRCGS Global Standards und ISO-Standards im Bereich Energie- und Umweltmanagement. Darüber hinaus ist DNV für zahlreiche individuelle Auditprotokolle seitens Händler und globaler Lebensmittelproduzenten zugelassen.


Quelle: Dieser Artikel ist zuerst am 19.12.2023 auf der Webseite von UmweltDialog veröffentlicht worden; Autorin: Milena Knoop