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Ist der Übergang zur Kreislaufwirtschaft schnell genug?

Die neueste Studie von DNV und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) zeigt, dass Kreislaufwirtschaft auf der Agenda von Unternehmen in allen Regionen an Bedeutung gewinnt.

  • drei von vier Unternehmen analysieren oder diskutieren Kreislaufwirtschaft 
  • nur 12 Prozent haben Kreislaufwirtschaft zum Kern ihrer aktuellen Geschäftsstrategien gemacht
  • 5,9 Prozent geben an, in ihrem Reifegrad führend zu sein
  • 24,7 Prozent legen vor der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft ein Ausgangsniveau oder eine Basislinie fest
  • nur 12,1 Prozent sehen in digitalen Technologien eine wichtige Triebkraft für die Transformation der Kreislaufwirtschaft

Essen/Høvik, 6. Oktober 2021 – Eine aktuelle Studie von DNV und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft auf der Agenda von Unternehmen in allen Regionen an Bedeutung gewinnt. 

"Bislang scheint der wachsende Druck von Interessengruppen und Regulierungsbehörden, wie der im März 2020 verabschiedete EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, die Geschwindigkeit des Übergangs nicht wesentlich zu beeinflussen", sagt Luca Crisciotti, CEO im Bereich Supply Chain & Product Assurance bei DNV. "Nur 5,9 Prozent der Unternehmen geben an, einen führenden Ansatz zu verfolgen. Die begrenzte Akzeptanz von Geschäftsmodellinnovationen zeigt, dass noch viel zu tun ist, bevor wir einen Zustand echter Kreislaufwirtschaft erreichen, der erforderlich ist, um von einem linearen 'Take-Make-Waste'-Industriemodell wegzukommen und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung signifikant zu beeinflussen." 

Die ViewPoint-Studie "Circular Economy – Wie gestalten Unternehmen den Übergang zur Kreislaufwirtschaft?" zeigt, dass sich Unternehmen mehr auf Prozess- und Produktinnovationen konzentrieren, z. B. auf die Rückgewinnung von Ressourcen (30,3 Prozent) oder die Verlängerung der Produktlebensdauer (39,6 Prozent). Weniger Unternehmen haben sich auf fortschrittlichere Geschäftsmodelle wie Produkt-as-a-Service (17,6 Prozent) und Sharing-Plattformen (12,5 Prozent) verlegt. Die meisten Unternehmen sehen Kosteneinsparungen (57,2 Prozent) als Hauptvorteil, was angesichts der Konzentration auf bestehende Prozesse und Produkte nicht überrascht.

"Während das Engagement des privaten Sektors für die Kreislaufwirtschaft klar ist, ist die externe Kommunikation für ihre Bemühungen in Bezug auf den Umfang und die verwendeten Messgrößen uneinheitlich. Da Investoren, Kunden und Aufsichtsbehörden zunehmend Informationen über die Kreislaufwirtschaft verlangen, können diejenigen Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Kreislaufwirtschaft zu messen, zu überwachen und zu verbessern, den größten Nutzen daraus ziehen und ihre wahre Führungsrolle unter Beweis stellen", sagt Brendan Edgerton, Circular Economy Director WBCSD.

Die Tatsache, dass nur 24,7 Prozent vor der Umsetzung von Initiativen das Ausgangsniveau (Baseline) der Kreislaufwirtschaft bestimmen, während 26,7 Prozent spezifische Ziele und Vorgaben festlegen und 19,8 Prozent Leistungsindikatoren ermittelt haben, stellt ein erhebliches Hindernis für den Fortschritt dar. Die Identifizierung erfolgreicher Initiativen und die transparente Kommunikation über die Leistung wird ohne geeignete Messgrößen wesentlich schwieriger. Zu diesem Problem trägt auch bei, dass 65,6 Prozent der Unternehmen ihre eigenen Kriterien für die Messung von Kreisläufen verwenden, anstatt die von etablierten Organisationen wie dem WBCSD und der Ellen McArthur Foundation entwickelten vergleichbaren Frameworks.

"Kunden und Verbraucher verlangen zunehmend, dass Nachhaltigkeitsaussagen und -leistungen fundiert und transparent sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kommunikation von Leistungen und die Anwendung digitaler Lösungen bisher noch gering ist. Hier sehen wir große Vorteile bei der Nutzung bestehender Lösungen und ein enormes Potenzial in der Kombination verifizierter Metriken mit Blockchain-gestützten Track & Trace-Anwendungen, um das notwendige Engagement und Vertrauen von Stakeholdern und Verbrauchern zu schaffen", sagt Luca Crisciotti, CEO im Bereich Supply Chain & Product Assurance bei DNV.