Mehr Transparenz im Kampf gegen Lebensmittelfälschungen
Neue Analyseverfahren, bessere Produktkennzeichnung und eine digitale Blockchain-Lösung von DNV GL sollen langfristig die Produkttransparenz in der Lebensmittelbranche verbessern.
Lebensmittelfälschung, mangelhafte oder fehlende Allergendeklarationen, unzureichende Rückverfolgbarkeit der Liefer-und Produktionskette - die Liste an Möglichkeiten, um sich über die gesamte Supply Chain Vorteile auf Kosten des Verbrauchers zu verschaffen ist wahrlich lang. Grund genug für zahlreiche Experten der Branche, sich bei einer gemeinsamen Tagung Gedanken über die Zukunft der Produkttransparenz zu machen, welche DNV GL mit seinem Konzept von "My Story" aktiv mitgestaltet.
Lebensmittelbetrügern und -fälschern auf der Spur
Bei der QM!-Jahreskonferenz in Hamburg ging es deshalb Mitte November um die Frage, wie Risiken in der Supply Chain wirksam reduziert werden können. Mit neuen Möglichkeiten der Qualitätskontrolle den Produktionsprozess noch sicherer machen, Gefahren von Allergenen in der Supply Chain verringern oder eine Erhöhung der Lebensmittelsicherheit mittels Blockchain-Lieferketten waren zentrale Themen, mit denen sich die Teilnehmer in Vorträgen und Diskussionen auseinander setzten.
Angela Schillings-Schmitz, Expertin für Lebensmittelsicherheit bei DNV GL, widmete sich dabei der digitalen Blockchain-Lösung im Besonderen und informierte über ihre Funktionsweise, praktische Umsetzung, Vorteile, Herausforderungen sowie Grenzen im Bezug auf Qualitätsmanagement, Nachhaltigkeit und Transparenz. Denn Food Fraud macht dem Markt wie auch den Verbrauchern zunehmend zu schaffen und schwächt das Vertrauen der Konsumenten in die angebotenen Produkte.
Lebensmittel machen größten Teil bei Produktfälschungen aus
Laut zuständiger EU-Kommission wurden an den Außengrenzen der Europäischen Union im Jahr 2017 mehr als 31 Millionen nachgeahmte und gefälschte Waren mit einem Wert von knapp 600 Millionen Euro durch die Zollbehörden beschlagnahmt.
Erschreckend hoch war dabei der Anteil gefälschter Nahrungsmittel. Sie machten 24 Prozent aller sichergestellten Waren aus. Hauptproduzent solcher mitunter gefährlichen Produkte ist weiterhin China. Und auch die Tatsache, dass nach Angabe der zuständigen Behörde rund 90 Prozent der aufgegriffenen Produkte vernichtet, Gerichtsverfahren eingeleitet oder strafrechtliche Sanktionen verhängt wurden, vermag den Endkunden nur bedingt zu beruhigen.
Unzureichende Allergenkennzeichnung mit tödlichen Folgen
Auch aus diesem Grund kommt es immer wieder zu tragischen Zwischenfällen. Im Sommer 2016 war eine junge Britin auf einem Flug nach Südfrankreich mit Herzstillstand zusammengebrochen, nachdem sie vor dem Abflug ein Sandwich gegessen hatte, welches zum tödlichen allergischen Schock geführte.
Die Untersuchungen des Gerichtsmediziners sind nun zu dem Ergebnis gekommen, dass eine "unzureichende" Allergenkennzeichnungen als Ursache für den tragischen Tod verantwortlich waren. Das Produkt enthielt demzufolge Sesam, gegen das die 16-Jährige allergisch war. Der Inhaltsstoff wurde im Zutatenverzeichnis jedoch nicht als Bestandteil aufgeführt. Unterschiedliche gesetzliche Vorgaben zur Kennzeichnung detaillierter Inhaltsstoffe im Vergleich zwischen vorverpackten Produkten und Servicepackungen zum Außer-Haus-Verzehr führen zu häufig zu unzureichender Transparenz und bergen wie im Fall der jungen Briten zu sehen, Gefahren mit gravierenden Folgen.
Sicherer und bewusster Einkaufen mit "My Story"
Für den Verbraucher ist aus diesem Grund eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und Transparenz für alle Produkte über die gesamte Suppy Chain vom Erzeuger bis zum Konsumenten immens wichtig. DNV GL bietet mit "My Story" eine Lösung an, welche die hohen Anforderungen an effiziente Produkttransparenz erfüllt.
Mittels Scannen eines QR-Codes auf der jeweiligen Verpackung, eröffnen sich dem Kunden auf einen Blick alle Informationen zum Produkt und sind damit nicht nur für Allergiker eine nützliche Hilfe im Alltag. Uneingeschränkte Transparenz verringert zudem die Anfälligkeit gegenüber Fälschungen oder Betrügereien. Besonders dann, wenn es sich wie im Beispiel von "My Story" um eine auf der Blockchain-Technologie basierende digitale Sicherheitslösung für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie handelt. Hier werden gezielt fundiertes Branchen-Know-how, unabhängige Audits sowie Datenerhebungs- und Verifizierungsdienste kombiniert. Der Verbraucher profitiert von der Möglichkeit, eine bewusstere Kaufentscheidung zu treffen.