Mit dem richtigen Managementsystem zu mehr Energieeffizienz
Unternehmen werden zunehmend dazu angehalten, Energie effizienter zu nutzen – kürzlich auch durch das neue Energieeffizienzgesetz. Dieses verpflichtet viele Firmen unter anderem dazu, ein Energiemanagementsystem einzuführen. Welche Vorteile das hat und wie Unternehmen das am besten umsetzen können, weiß man bei der Zertifizierungsgesellschaft DNV.
Energie ist eine wichtige Stellschraube, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Denn die Erzeugung und Nutzung von Wärme und Strom sorgt für viele Treibhausgasemissionen (THG). Im Jahr 2021 machten diese ungefähr 84 Prozent der gesamten deutschen THGs aus, berichtet das Umweltbundesamt. Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, müssen wir also Energie sparen. Das gilt für Politik, Industrie, Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen: „Klimaschutz und Energiewende können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn wir auch die Verbrauchsseite stärker in den Blick nehmen. Es muss uns gemeinsam gelingen, den Energieverbrauch in Deutschland deutlich und dauerhaft zu reduzieren“, sagte Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck bereits im April gegenüber der Presse. Mit dem neuen Energieeffizienzgesetz (EnEfG) schafft die Bundesregierung dafür nun einen rechtlichen Rahmen. Ende Oktober passierte das Gesetz den Bundesrat und ist Mitte November in Kraft getreten. Das EnEfG enthält Energiesparziele für Bund und Länder, aber auch Unternehmen sowie Rechenzentren werden dazu verpflichtet, entsprechende Energiesparmaßnahmen umzusetzen.
Sollen oder Wollen? Von der Pflicht zur Chance
„Mit dem neuen Energieeffizienzgesetz müssen sich auch Unternehmen, die bisher nur wenige oder vielleicht sogar gar keine Energieeffizienzmaßnahmen realisiert haben, mit dem Gedanken beschäftigen, wie sie energieeffizienter werden können“, weiß Dirk Vallbracht. Der Energieexperte von DNV spricht aus langjähriger Erfahrung. Denn als etablierte Zertifizierungsgesellschaft unterstützt DNV Unternehmen schon seit vielen Jahren mit der Zertifizierung von allen wichtigen Managementsystemstandards, einschließlich der DIN EN ISO 50001 für Energiemanagementsysteme.
Nach dem neuen Energieeffizienzgesetz sollen Firmen mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 7,5 Gigawattstunden in Zukunft ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder Umweltmanagementsysteme gemäß EMAS einrichten. Für Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtverbrauch von mehr als 2,5 Gigawattstunden gilt es, Umsetzungspläne für wirtschaftliche Endenergieeffizienzmaßnahmen zu entwickeln und zu veröffentlichen. Diese Maßnahmen wiederum müssen entweder aus einem Energieaudit oder einem Energie- oder Umweltmanagementsystem hervorgehen. Außerdem gibt es noch zahlreiche Zusatzanforderungen (mehr dazu lesen Sie hier).
Auch wenn das neue Gesetz zunächst neue Aufgaben und Verpflichtungen mit sich bringt, bietet es zugleich große Chancen, erklärt Vallbracht: „Mit einem Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 sehen Unternehmen sehr genau, an welchen Stellen sie noch Energie einsparen können und was diese Maßnahmen dann tatsächlich gebracht haben. Jede Energieeinsparung kann durch ein solches System verfolgt und auf den Cent genau quantifiziert werden.“ Das spare Geld, helfe Unternehmen dabei, wirtschaftlich zu bleiben und zahle letztlich auch auf die deutschen Klimaziele ein. Zudem gebe es ohnehin bereits eine Reihe an obligatorischen und freiwilligen Regularien, die ein solches Energiemanagementsystem für viele Unternehmen nötig machen. „Und wer bereits ein entsprechendes System integriert hat, ist auch gut gerüstet für mögliche zukünftige Gesetze und Regularien.“
Was ist die ISO 50001?
Die DIN EN ISO 50001 wurde erstmals im Jahr 2011 von der International Organization for Standardization (ISO) veröffentlicht. Sie ist eine internationale Norm für Energiemanagementsysteme und wurde im August 2018 in eine revidierte Fassung gebracht. Jede Organisation, unabhängig von ihrer Größe, kann diese Norm anwenden. Die DIN EN ISO 50001 enthält Anforderungen rund um die Integration eines Energiemanagementsystems sowie die Verwaltung und Verbesserung der Energieeffizienz. „DIN EN ISO 50001 kann Unternehmen dabei unterstützen, die Energieeffizienzlücke zu schließen. Mit Hilfe der Norm werden Energieeffizienzmaßnahmen identifiziert, die tatsächliche Einsparungen ermöglichen, wenn sie umgesetzt werden. Das hilft dabei, den Energieverbrauch zu senken, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Energiekosten für die Verbraucher zu senken“, erklärt Vallbracht. Darüber hinaus enthält die Norm die Pflicht zur fortlaufenden Verbesserung. Und verbessern könne man sich immer, meint Vallbracht: „Etwa die Hälfte der Einsparmöglichkeiten von Energie sind gar nicht technologischer, sondern organisatorischer Natur. Unserer Erfahrung nach gibt es hier immer Stellschrauben, an denen man noch drehen kann.“ Weiteres Einsparpotenzial ergibt sich bei der Betrachtung der Energieeffizienz über die Unternehmensgrenzen hinweg. Diese übergreifende Betrachtung wurde im EnEfG durch die Verpfichtung der Abwärmenutzung aufgegriffen. Unternehmen mit Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawattstunden müssen Abwärme nach dem Stand der Technik vermeiden, auf den Anteil technisch unvermeidbarer Abwärme reduzieren und durch Abwärmenutzung wiederverwenden.
Mit DNV zum zertifizierten Energiemanagement
Die Einrichtung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 kann für viele Unternehmen eine Herausforderung sein. DNV unterstützt Firmen daher schon vor, während, und auch nach dem Zertifizierungs-Audit. So gibt es ein Online-Selbstbewertungstool, das es den Unternehmen ermöglicht, die „DIN EN ISO 50001“-Norm zunächst einmal besser kennenzulernen. Diese Self-Assessment hilft Unternehmen außerdem dabei, zu überprüfen, ob und wie bereit ihr Managementsystem für die Zertifizierung ist. „Das Tool zeigt den Firmen, wo sie noch Lücken in ihrem Managementsystem haben und wo eventuell weitere Verbesserungen nötig sind“, sagt Vallbracht.
Darüber hinaus bietet DNV eine ganze Reihe an innovativen digitalen Tools, die die Zertifizierungskunden vor, während und nach dem Audit unterstützen an. Dazu gehört beispielsweise eine Lernplattform, über die Firmen einfachen Zugang zu verschiedenen Trainings rund um unterschiedliche Themen – unter anderem zu Umwelt- & Energieseminaren – erhalten. Einen ersten Überblick und Empfehlungen, wie die Einführung eines Managementsystems nach ISO 50001 gelingt, bietet außerdem die Aufzeichnung eines Webseminares von DNV vom 18. Oktober 2023. Darin erklärt Vallbracht noch einmal genau, welche Unternehmen Vorteile durch die Einrichtung eines Energiemanagementsystems haben und welche Firmen sogar dazu verpflichtet sind. Und wer noch mehr Unterstützung braucht, kann sich jederzeit an DNV wenden, so Vallbracht: „Unsere Expertinnen und Experten stehen den Unternehmen während des gesamten Zertifizierungsprozesses mit Rat und Tat zur Seite.
Quelle: Dieser Artikel ist zuerst am 27.11.2023 auf der Webseite von UmweltDialog veröffentlicht worden; Autorin: Elena Köhn