Multiresistente Keime: Gesundheitsminister Gröhe will mit 10-Punkte-Plan dagegen vorgehen
Bei der Bekämpfung multiresistenter Keime haben Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen neue Herausforderungen zu bewältigen. Mit einem 10-Punkte-Plan will Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit unterschiedlichen Maßnahmen gegen die wachsende Gefährdung von Patienten durch multiresistente Krankenhaus-Keime vorgehen.
Jährlich sterben in Deutschland zwischen 10 000 und 15 000 Menschen in Krankenhäusern, weil sie sich dort mit multiresistenten Keimen infiziert haben. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, will Gesundheitsminister Hermann Gröhe das Problem nun durch einen 10-Punkte-Plan eindämmen. Das Papier liegt der Zeitung vor.
Laut Süddeutsche sollen die Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) stärker in die Kontrolle der Kliniken einbezogen werden. Darüber hinaus müsse weiter untersucht und geprüft werden, ob die Patienten vor planbaren Krankenhausaufenthalten nicht einem verpflichtenden Test auf multiresistente Keime unterzogen werden müssten. Zudem sollen die Meldepflichten beim Auftreten von besonders gefährlichen Keimen verschärft werden.
Außerdem will Gröhe dafür sorgen, dass die Patienten sich einfacher und schneller über die Keim-Lage am Krankenhaus ihrer Wahl erkundigen können. Deshalb sollen die Kliniken verpflichtet werden, regelmäßig Informationen über die Hygienestandards im Haus zu veröffentlichen. Für die Ärzte und das Pflegepersonal im Krankenhaus, aber auch in den Arztpraxen soll es verpflichtende Fortbildungen geben.
Internationales Zertifizierungsprogramm hilft Gesundheitseinrichtungen bei der Bekämpfung von Infektionsrisiken
Das von DNV GL entwickelte Zertifizierungsprogramm Managing Infection Risk (MIR) und der dazugehörige MIR Standard hat das Ziel, Klinikprozesse zu optimieren, um Infektionsrisiken zu verringern. Bereits bestehende Zertifizierungsprogramme im Gesundheitswesen haben insbesondere die krankheitsspezifische Versorgung im Fokus. Das neue MIR-Programm zielt jedoch als einziges weltweit auf Prävention, die das Steuern von Infektionsrisiken fördern soll.
Das MIR Programm unterstützt Gesundheitseinrichtungen dabei, ihre Stärken zu verstehen, Sicherheitsmängel zu identifizieren und aktuelle Prozesse zu verbessern. So sollen Infektionsrisiken effektiver und umfassender reduziert und die Patienten- und Mitarbeitersicherheit erhöht werden.
Die drei Säulen von MIR
Der MIR Zertifizierungsstandard stützt sich auf drei Säulen:
Ein proaktiver Sicherheitsansatz
Die Entwicklung einer transparenten und verantwortungsvollen Sicherheitskultur
Die Einbeziehung des gesamten Personals auf dem Weg zu einem systemgesteuerten Sicherheitsansatz
DNV GL – Ihr Partner für die Herausforderungen im Gesundheitswesen
Wir arbeiten mit nationalen Behörden und Verbänden im Gesundheitssektor zusammen, um Risiken effektiv zu steuern und Gesundheitsleistungen zu verbessern. Unsere Aktivitäten werden durch ein interdisziplinäres Forschungsteam in Oslo, Norwegen unterstützt. Mit unserem umfangreichen methodischen Wissen, tiefgehenden Branchenkenntnissen und Erfahrungen aus über 2.000 Zertifizierungs-, Schulungs- und Akkreditierungsprojekten in der Gesundheitsbranche weltweit unterstützen wir Unternehmen des Gesundheitssektors durch Assessments, Trainings und Audits dabei, die Patientensicherheit zu verbessern.
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