Neue Netzanschlussvorschriften erfordern aktualisierte Zertifizierung für Energieerzeugungs- und -speichersysteme
In Deutschland wird ab Mitte 2018 durch neue Mittelspannungsnetz-Anschlussvorschriften (VDE-AR-N 4110) ein Nachweis der Over-Voltage-Ride-Through-Fähigkeit (OVRT) gefordert
In Deutschland wird ab Mitte 2018 durch neue Mittelspannungsnetz-Anschlussvorschriften (VDE-AR-N 4110) ein Nachweis der Over-Voltage-Ride-Through-Fähigkeit (OVRT) gefordert. Um höchste Betriebsstandards zu fördern, führt Deutschland als erstes Land weltweit neue Vorschriften ein, die später in der Regel global übernommen werden. Als Konsequenz wird Deutschland als erstes Land der Welt den Nachweis einfordern, dass Generatoren am Hoch- und Mittelspannungsnetz in Bezug auf ihre OVRT-Fähigkeit zertifiziert sind.
Gemäß des angekündigten Inkrafttretens der Vorschrift VDE-AR-N-4110 in 2018 müssen alle neuen Energieerzeugungs- und -speichersysteme zukünftig in der Lage sein, vorübergehende Überspannungen im Übertragungs- und Verteilernetz zu durchfahren, ohne sich vom Netz zu trennen. Dies mag ein kleines Detail innerhalb der aktualisierten deutschen Netzanschlussbedingungen sein, hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf die am Markt angebotene Technologie.
Diese entscheidende Änderung betrifft vor allem Einheiten für die Energieerzeugung oder -speicherung, wie BHKW, PV-Wechselricher, Batterieumrichter oder Windkraftanlagen.
Für die Erbringung des Nachweises der OVRT-Anforderungen wird Herstellern eine Übergangsfrist von zwei Jahren gewährt. Andernfalls kann für das angebotene Produkt spätestens nach Ablauf der Übergangsfrist der Zugang zum wegbereitenden deutschen Markt verwehrt werden.
Der zweistufige Zertifizierungs-Prozess zum Nachweis der OVRT-Anforderungen besteht aus der zuverlässigen Prüfung bzw. Vermessung des Prototyp des Produkts sowie der unabhängigen Prüfung und Bestätigung der Ergebnisse durch eine anerkannte, akkreditierte Zertifizierungsstelle. DNV GL unterstützt Hersteller durch das Angebot der kompletten Prozessbearbeitung, um das Verfahren effizient zu durchlaufen. Dank hoch-spezialisierter Labore und mobiler Testeinheiten kann DNV GL die OVRT-Anforderungen präzise vermessen, denen die Einheiten entsprechen müssen, und somit eine lückenlose Typenprüfung gewährleisten. Nach erfolgreicher Prüfung des Produkts erhalten Hersteller mit einem OVRT-Typprüfzertifikat von DNV GL den unabhängigen Qualitätsnachweis.
DNV GL verfügt hierfür über ein globales Netzwerk von 2.500 Energieexperten und Einrichtungen mit weltweiter Anerkennung und Beachtung.
DNV GL‘s umfassend praxiserprobte OVRT-Typenprüfungs- und -Zertifizierungsdienstleistung stützt sich dabei auf eine einzigartige Expertise und Geschichte. DNV GL stellt einen Zusammenschluss, der die Stärken angesehener Marken wie DNV, GL, KEMA, Windtest und Garrad Hassan verbindet, dar. Als Wegbereiter der vergleichbaren Under-Voltage-Ride-Through (UVRT)-Prüfung definiert DNV GL den Stand der Technik im Bereich Überprüfung der Einhaltung von Netzanschlussbedingungen für Energieerzeugungs- und -speicheranlagen.
Die DNV GL Zertifizierungsstelle, welche mit über 30 Jahren Erfahrung im Bereich Erneuerbare-Energie-Erzeugung, im Bereich der Einhaltung von Netzanschlussbedingungen, mit Vertrauen und Marktakzeptanz weltweit aufwartet, kann das notwendige Einheiten- oder Komponenten-Zertifikat ausstellen.
Darüber hinaus hilft DNV GL Unternehmen durch optimiertes Projektmanagement, ihre Arbeitsbelastung zu verringern, und gewährleistet einen effizienten Weg zur Zertifizierung, nicht nur für den deutschen Markt.