Neue Studie von UNIDO und DNV GL zum Thema nachhaltiges Wassermanagement
Wie wichtig das Thema Wassermanagement ist, thematisiert eine neue, kürzlich veröffentlichte Studie. Sie gibt Aufschluss darüber, wie Unternehmen sich mit dem Thema beschäftigen, was die Treiber und Hindernisse sind und wie sie generell damit umgehen.
Die Ergebnisse gehen aus einer internationalen Umfrage hervor, die im Dezember 2014 von DNV GL - Business Assurance, einer internationalen Zertifizierungsgesellschaft, und der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) durchgeführt und durch das internationale Forschungsinstitut GfK Eurisko unterstützt wurde. An der Studie nahmen 1.907 Experten aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen aus Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Asien teil.
Große geografische Unterschiede
Wasser wird innerhalb der globalen Diskussion zunehmend eines der wichtigsten nachhaltigen Entwicklungsziele“, weiß LI Yong, Generaldirektor der UNIDO. Er fügt hinzu: „Diese Umfrage ist daher topaktuell und bietet nicht nur Einblicke in die Art und Weise, wie unterschiedliche Branchen aktuell mit dem Thema Wassermanagement umgehen, sondern vielmehr auch was zukünftige Chancen und Herausforderungen sind. Überraschend waren die geografischen Unterschiede. Zudem ermöglichen die Ergebnisse, dass die UNIDO und ihre Partner, ihre Konzepte für die technische Unterstützung von Regierungen und der Industrie weiterentwickeln können.“
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Wasserversorgung im persönlichen Alltag (73 Prozent), auf gesellschaftlicher Ebene (73 Prozent) und aus Unternehmensperspektive ein Problem darstellt. Für rund 70 Prozent der Unternehmen ist das Thema Wassermanagement relevant für ihre Unternehmensstrategie. Wird Wasser für die Produktionsprozesse benötigt, sind es sogar 85 Prozent der Unternehmen. Eines von fünf Unternehmen, welches Wasser für die Produktion benötigt, ist nicht mit der Wassergesetzgebung im eigenen Land vertraut.
Wassermanagement – eine Frage der Effizienz
Der Studie zufolge ist Wassermanagement vor allem eine Frage der Effizienz. Die Reduzierung des Wasserverbrauchs steht an erster Stelle. Die Hälfte der Unternehmen haben in den letzten fünf Jahren Maßnahmen im Bereich Wassermanagement unternommen. Die drei häufigsten Maßnahmen waren die aktive Messung des Wasserverbrauchs, die Festlegung von spezifischen Zielen zu Wasserfragen und Investitionen in wassersparende Geräte und Ausrüstung.
Die Maßnahmen wurden nicht ergriffen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen oder um auf den Druck von Interessensgruppen zu reagieren. Nur 10 Prozent der Unternehmen führten Maßnahmen durch, um auf Anforderungen zur Offenlegung ihrer Wassereffizienz zu reagieren. Die größte Motivation waren die Einhaltung von Regeln und Gesetzen sowie wirtschaftliche Gründe. Dies zeigt erneut, dass Wassermanagement eng an das Thema Effizienz und Konformität der Unternehmensaktivitäten mit dem Gesetz geknüpft ist.
Oft fehlt das Bewußtsein des Managements
Die Befragung verdeutlicht darüber hinaus, dass Unternehmen von wasserbezogenen Maßnahmen profitieren – und das besonders im Hinblick auf Konformität und Einsparungen. Wirtschaftliche Beschränkungen, der fehlende öffentliche Druck und das fehlende Bewusstsein sind hingegen die Hauptgründe, warum Unternehmen sich nicht mit dem Thema beschäftigen. Zum einen hindern sie das fehlende Bewusstsein des Managements und die Uneinigkeit über geeignete Maßnahmen, die getroffen werden sollten. Zum anderen berichten sie über fehlende finanzielle Mittel, den Mangel an Rentabilität (Return on Investment) und den Fokus auf das Erreichen kurzfristiger Ziele.
In Zukunft planen Unternehmen, das Thema Wassermanagement zunehmend in den Mittelpunkt zu stellen, um die Umwelt-Unfallzahlen zu senken und um finanzielle Einsparungen zu erzielen. Maßnahmen, die die Effizienz betreffen, werden dabei im Vordergrund bleiben, aber auch weitreichendere Aktivitäten wie Mitarbeitertrainings und Audits werden zunehmend eine Rolle spielen.
Zu der neuen Studie sagt Luca Crisciotti, CEO von DNV GL - Business Assurance: „Im 20. Jahrhundert hat sich die Nachfrage nach Wasser versechsfacht während sich die Weltbevölkerung verdoppelt hat. Es ist offensichtlich, dass Wasserknappheit ein globales Problem ist, für das jeder von uns persönlich verantwortlich ist. Sich dieses Problem zu vergegenwärtigen, ist der erste Schritt. Unternehmen sind dabei, dies zu erkennen und sie würden eventuell mehr unternehmen, wenn der Druck der Stakeholder ähnlich groß wäre, wie es in Bezug auf die Umweltverschmutzung und Sicherheitsaspekte bereits der Fall ist.“ Die Ergebnisse der gesamten Studie können Sie sich nach einer kurzen Registrierung hier herunterladen. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Barbara Kreissler Cecilie Løne |