Neues Tool hilft der Textilindustrie, den Wasserverbrauch zu senken
DNV GL und die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) haben ein Selbstbewertungs-Tool entwickelt, um der Textilindustrie zu helfen, den Wasserbrauch nachhaltiger zu gestalten.
Wasserknappheit betrifft mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung. Eine Zahl, die voraussichtlich steigen wird. Während etwa 2,5 Prozent des weltweiten Wassers Süßwasser ist, werden nur 0,5 Prozent dieser Menge zur Verfügung gestellt, um die Bedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen.
Bei vielen Herstellungsprozessen ist Wasser eine wichtige Ressource. So auch in der Textilindustrie. Die Reduzierung des Wasserbrauchs durch die Schaffung nachhaltiger Produktionsprozesse kann daher sowohl für Unternehmen als auch für die Gemeinden vor Ort von Vorteil sein. Dies spiegelt sich in den Zielen für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) wieder. Eines der 17 Ziele ist es, bis zum Jahr 2030 nachhaltiges Management von Wasser zu gewährleisten und die Verfügbarkeit von Wasser für alle Menschen sicherzustellen.
DNV GL und die UNIDO haben gemeinsam ein Online-Selbstbewertungs-Tool entwickelt, um Unternehmen aus der Textilindustrie bei der Ermittlung des Wasser-Fußabdrucks (Water Footprint) ihrer Produktionsprozesse zu unterstützen. Dies wird ihnen helfen, fundierte Entscheidungen beim Management des Wasserbrauchs in ihren Lieferketten zu treffen.
„Die textilverarbeitende Industrie ist in nahezu allen Schritten des Produktionsprozesses stark von Wasser abhängig, vom Entschlichten bis zum Bleichen und Färben. Sie hat eine der umfangreichsten Wasser-Fußabdrücke von allen Sektoren ", sagt Smail Alhilali, Industrial Development Officer und Manager des Programms Global Resource Efficiency and Cleaner Production (RECP) bei der UNIDO. „Deshalb haben wir dieses Tool entwickelt, welches Textilunternehmen ermöglicht, ein besseres Verständnis ihrer Ressourceneffizienz zu erhalten und Erkenntnisse darüber, wo sie ihren Wasserbrauch reduzieren können."
Antonio Astone, Global Sustainability Manager bei DNV GL - Business Assurance, fügt hinzu: „DNV GL und UNIDO haben ein gemeinsames Interesse an der Bekämpfung der Wasserknappheit und der Sensibilisierung der Industrie für wasserbezogene Risiken und Chancen. Dies ist ein Bereich, in dem es in Unternehmen ein erhebliches Verbesserungspotential gibt. Wir freuen uns, der Textilbranche mit unserer Kompetenz dabei zu helfen, ihren Wasser-Fußabdruck zu ermitteln und zu reduzieren."
Das Globale Netzwerk für ressourceneffiziente und saubere Produktion (RECPnet), das Organisationen in über 60 Entwicklungsländern unterstützt, fördert die Anwendung des Tools, welches sich hauptsächlich an kleine und mittlere Unternehmen richtet. Es hilft Unternehmen bei der Nutzung des Tools und bei der Interpretation der Ergebnisse.