Veröffentlichung der neuen ISO 14001
Am 15. September 2015 wurde die ISO 14001:2015 veröffentlicht, nachdem die überwiegende Mehrheit der nationalen Mitgliederorganisationen zugestimmt hatte.
Mit mehr als 300.000 Zertifikaten weltweit und knapp 8.000 eingeführten Umweltmanagementsystemen in Deutschland ist der Standard ISO 14001 die führende Norm für Umweltmanagementsysteme (Quelle: ISO Survey 2013). Die neue ISO 14001:2015 ist das Ergebnis eines langfristigen und umfassenden Prozesses, der 2011 begonnen wurde.
Insgesamt 120 Experten aus mehr als 80 Ländern haben an der Überarbeitung des Standards mitgewirkt. Bei den Experten handelt es sich überwiegend um Vertreter der nationalen Mitgliederorganisationen. Aber auch Vertreter anderer Anspruchsgruppen haben an dem neuen Standard gearbeitet. DNV GL hat von Beginn an aktiv an dem Revisionsprozess beteiligt und war auch in der Arbeitsgruppe vertreten.
„Wir begrüßen die Änderungen und sind daher mit dem finalen Ergebnis sehr zufrieden“, sagt Tor Gunnar Tollefsen, Globaler Manager für Managementsystem-Services bei DNV GL – Business Assurance. „Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Anwender die wichtigen Änderungen wie das Lebenszykluskonzept, den größeren Fokus auf Führung, die bessere Integration in die Geschäftsprozesse und auch den größeren Fokus auf Ziele und Performance Management schätzen werden.“
Die Vorteile im Überblick
Die Ausrichtung der neuen Norm zeigt eine klare Integration von Managementsystemen und Geschäftsprozessen. Damit wird sie Unternehmen dabei unterstützen, ein Umweltmanagementsystem einzuführen und aufrechtzuerhalten, welches noch besser auf das geschäftliche Umfeld des jeweiligen Unternehmens ausgerichtet ist.
Fokus auf Führung: Die Führung (Leadership) erhält eine stärkere Gewichtung. Das Top Management wird verpflichtet, Verantwortung für die Effektivität des Managementsystems zu übernehmen. Dadurch wird das Managementsystem noch stärker als bisher im Unternehmen verankert, sodass eine höhere Akzeptanz im gesamten Unternehmen zu erwarten ist.
Lebenszykluskonzept: Die Umweltbewertung wird erweitert. Sie schließt die Berücksichtigung von Aspekten aus dem gesamten Lebenszyklus mit ein. Zukünftig betrachtet man also nicht nur das eigene Unternehmen, sondern stellt das Umweltmanagementsystem auf eine breitere Basis.
Verbesserung der Umweltleistung: Es werden höhere Anforderungen an die Leistungsbewertung gestellt, inklusive der Notwendigkeit, Kriterien und Indikatoren festzulegen, um die Umweltleistung zu analysieren und zu bewerten. Außerdem ist von Unternehmen zu bestimmen, was, wie und wann zu überwachen und zu messen ist. Der Vorteil: Unternehmen können auf Basis dieser Kennzahlen und Auswertungen ihre Umweltleistung systematisch verbessern und darüber hinaus klar belegen, was sie für die Umwelt tun.
Wir können Sie unterstützen
- Sie können ab sofort Audits zur Umstellung auf den neuen Standard beantragen.
- Wir können im Rahmen von GAP-Analysen ermitteln, in wieweit der neue Standard erfüllt wird und wo gegebenenfalls noch Lücken bestehen.
- Wir bieten Trainings zu Inhalten der ISO 14001:015 und deren Umsetzung sowie Informationsveranstaltungen an.
Fristen und Rahmenbedingungen:
Mit der Veröffentlichung startet eine dreijährige Übergangsphase. Unternehmen müssen ihr Umweltmanagementsystem in diesem Zeitraum an die neuen Anforderungen anpassen. Die Bestätigung der Konformität erfolgt anschließend durch ein Zertifizierungsaudit. In der Übergangsphase dürfen Unternehmen erstmal weiterhin Audits nach der aktuellen 2004er-Normrevision durchführen lassen, selbst Neu- und Re-Zertifizierungen. Allerdings sind die Gültigkeiten dieser Zertifikate auf den Ablauf der Übergangsphase beschränkt.
Einen guten Überblick über die anstehenden Änderungen bietet Ihnen unser Dokument „Umweltmanagement: Revision der ISO 14001 – Änderungen und Auswirkungen“. Dieses können Sie hier herunterladen.