Skip to content

Funktionale Sicherheit im Eisenbahnwesen

Die funktionale Sicherheit stellt sicher, dass die Sicherheitsrisiken aufgrund von Gefahren, die durch das Fehlverhalten von Eisenbahnsystemen verursacht werden, auf ein akzeptables Maß begrenzt werden.

Ein effektives Management von Sicherheitsrisiken im Eisenbahnwesen ist für Hersteller und Betreiber ein zentrales Thema. Bei Hard- und Softwaresystemen für das Eisenbahnwesen handelt es sich um komplexe und vernetzte Systeme; die betreffenden Komponenten werden von mehreren Lieferanten bezogen und die Entwicklungslebenszyklen in diesem Sektor werden mit zunehmendem internationalen Wettbewerbsdruck immer kürzer.

Relevante Normen

Die bahntechnischen Normen EN 50126, EN 50128 und EN 50129, wurden von CENELEC (European Committee for Electrotechnical Standardization) erarbeitet. Diese Normen gelten sowohl für den schweren Schienenverkehr (Heavy Rail), leichten Schienenverkehr (Light Rail) als auch für den städtischen Nahverkehr.

Die bahntechnischen Normen zur funktionalen Sicherheit decken die folgenden Bereiche ab:

  • EN 50126 (IEC 62278) – Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit (RAMS);
  • EN 50128 (IEC 62279) – Software;
  • EN 50129 (IEC 62425) – Systemsicherheit.

Grundlegende technische Konzepte

Die EN 50126 bezieht sich auf die Spezifikation und den Nachweis von Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit aller Bahnanwendungen. Die Normen beschreiben den Lebenszyklusprozess für sicherheitsrelevante Bahnsysteme. Es handelt sich um die systematische Erfassung der spezifischen Anforderungen im Hinblick auf die Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit sowie den Nachweis, dass diese Anforderungen erreicht wurden.

Die EN 50129 definiert Anforderungen an die Abnahme und Zulassung sicherheitsrelevanter elektronischer Systeme im Bereich der Eisenbahnsignaltechnik. Sicherheitsbezogene elektronische Systeme für die Signaltechnik beinhalten auch Hard- und Softwareaspekte. Um komplette sicherheitstechnische Systeme zu installieren, müssen beide Teile über den gesamten Lebenszyklus des Systems berücksichtigt werden. In dieser Norm sind die Anforderungen an die sicherheitsrelevante Hardware und an das Gesamtsystem definiert.

Die EN 50129 befasst sich mit den Nachweisen, die für die Abnahme von sicherheitsrelevanten Systemen vorzulegen sind. Diese Norm spezifiziert die Lebenszyklusaktivitäten, die vor der Abnahmephase abgeschlossen werden müssen, gefolgt von zusätzlichen geplanten Aktivitäten, die nach der Abnahmephase durchzuführen sind. Daher sind Sicherheitsnachweise für den gesamten Lebenszyklus erforderlich.

Für sicherheitsbezogene Systeme, die programmierbare Elektronik beinhalten, sind in der EN 50128 zusätzliche Bedingungen für die Software definiert. Die EN 50128 legt Verfahren und technische Anforderungen für die Entwicklung programmierbarer elektronischer Systeme fest, die in Eisenbahnsteuerungs- und Schutzanwendungen mit sicherheitstechnischen Auswirkungen verwendet werden. Die Norm ist bestimmt für die Softwareentwicklung und die Interaktion zwischen Software und dem System, zu dem sie gehört.

Unsere Dienstleistungen

Wir bieten Dienstleistungen im Eisenbahnsektor an, die sich auf folgende Aspekte erstrecken:

  • Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit (RAMS);
  • Sicherheitsprozess nach EN 5012x;
  • Software-Verifizierung;
  • Software Assurance;
  • Unabhängige Bewertung ausgewählter sicherheitskritischer Systeme;
  • Qualitätskontrolle;
  • QRA;
  • Gefahren- und Funktionsfähigkeitsanalyse (HAZOP);
  • Fehlermöglichkeits-, Einfluss- und Kritikalitätsanalyse (FMECA).