Auditanforderungen an Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 werden konkreter

Die neue Norm ISO 50003 legt Anforderungen an Stellen fest, die Energiemanagementsysteme (EnMS) auditieren und zertifizieren. Bis zum 14. Oktober 2017 müssen akkreditierte Zertifizierungsstellen für Energiemanagementsysteme ihre Akkreditierung auf die ISO 50003:2014 umstellen.

Die gute Nachricht zuerst: Alle bestehenden Zertifikate nach ISO 50001 behalten auch nach dem 14. Oktober 2017 weiterhin ihre Gültigkeit. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkks) gewährt einen Übergangszeitraum bis zum jeweiligen Ablauftermin einer Zertifizierung. Alle Re- und Neuzertifizierungen werden jedoch ab dem Zeitpunkt der Umstellung der Akkreditierung nach den Anforderungen der ISO 50003:2014 durchgeführt. 

Was ändert sich zukünftig für zertifizierte Unternehmen?

Die ISO 50003:2014 rückt die Anforderungen an die Kompetenz, Konsistenz und Unparteilichkeit von Audits und Zertifizierungen von EnMS in den Mittelpunkt. Die damit einhergehenden Änderungen betreffen insbesondere Anpassungen der Auditplanung hinsichtlich der Energiekomplexität eines Unternehmens und die Aufteilung der Akkreditierung in bis zu acht sogenannte Technische Bereiche. Bei der Ermittlung des Auditzeitaufwandes müssen Unternehmen die folgenden Faktoren einbeziehen: Energiequellen, wesentliche Energieeinsätze, Energieverbrauch und die Anzahl des EnMS-wirksamen Personals. Die Aufwände für die Auditzeiten könnten sich dadurch gegebenenfalls zukünftig ändern.  

Des Weiteren müssen Unternehmen zukünftig im Audit messbare Ergebnisse hinsichtlich der Energieeffizienz, des Energieeinsatzes oder des Energieverbrauchs im Vergleich zur energetischen Ausgangsbasis nachweisen. Bei der Durchführung des Audits muss der Auditor Auditnachweise hinsichtlich der energiebezogenen Leistung sammeln und verifizieren, was mindestens Folgendes umfasst: Energieplanung (alle Bereiche), Ablauflenkung, Überwachung, Messung und Analyse. Nichtkonformitäten für die ISO 50001 müssen vom Auditor als wesentliche Nichtkonformität für das EnMS verwendet werden. Mit den bereits publizierten Normen ISO 50006 -Messung der energiebezogenen Leistung unter Nutzung von energetischen Ausgangsbasen und Energieleistungskennzahlen und der ISO 50015 -Messung und Verifizierung der energiebezogenen Leistung von Organisationen stehen bereits Grundsätze und Leitlinien bereit, die Unternehmen helfen können diese neue Anforderungen an die Nachweisführung der fortlaufenden Verbesserung zertifizierungsgerecht zu erfüllen. 

Laut DAkks soll mit der Präzisierung der Akkreditierungsregeln die Auditorenkompetenz für den jeweiligen Technischen Bereich und die die Qualität der Energieaudits weiter erhöht werden. Nach einem Beschluss des International Accreditation Forum (IAF) soll mit der Einführung der ISO 50003 die Zertifizierungspraxis im Bereich der Energieeffizienz weltweit vereinheitlicht sowie der Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz der ISO 50001 für Energiemanagementsysteme erhöht werden.

Wie DNV GL Ihnen weiterhelfen kann

Als inhaltlicher Bestandteil unserer aktuellen Seminare Grundlagen Energiemanagementsysteme für Beauftragte nach ISO 50001 und Energiemanagement-Beauftragte/r nach ISO 50001 gehen wir auf die neuen Auditanforderungen und die ISO 50000er-Normenreihe ausführlich ein.  Bei Fragen zu Ihrem bestehenden Zertifikat oder einer geplanten Neu-Zertifizierung nach ISO 50001 stehen wir Ihnen telefonisch unter +49 201 7296 222 oder per E-Mail an dialog@dnvgl.com gerne zur Verfügung.

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