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HullPIC Konferenz – Performance Management für Schiffsrümpfe

Die Bemühungen, die Leistung von Schiffsrümpfen und Propellern zu verbessern, nehmen an Fahrt auf. Während der Hull Performance & Insight Conference (HullPIC) wiesen die Experten jedoch darauf hin, dass weiterer Diskussionsbedarf bestünde, um die Genauigkeit und Transparenz der Leistungsüberwachung zu optimieren.

Ende März kamen auf Schloss Ulrichshusen in Mecklenburg-Vorpommern Experten und Praktiker aus aller Welt zur zweiten HullPIC zusammen. Das dreitägige Treffen zog über 100 Fachleute aus der Schifffahrtsindustrie an. Hauptthemen der jährlich stattfindenden Konferenz, die gemeinsam von DNV GL und dem norwegischen Farbenhersteller Jotun organisiert wird, waren der ISO 19030-Standard und seine häufigsten Herausforderungen sowie Lösungen, mit denen die Reedereien das Einsparpotenzial von Treibstoffen steigern können.

In seiner Eröffnungsrede konzentrierte sich Geir Axel Oftedahl, Director of Business Development bei Jotun Marine, auf die jüngst veröffentlichte Norm ISO 19030 und teilte dem Fachpublikum seine Ideen zu weiteren Verbesserungen mit. „Der Standard wird den angestrebten Zielen gerecht und ist ein guter Ausgangspunkt für einheitliche Wettbewerbsbedingungen. Mit zunehmender Erfahrung und durch Austausch von Verbesserungsvorschlägen lässt er sich noch weiterentwickeln. Dennoch müssen wir die Prinzipien und Werte des neuen Standards künftig mehr hervorheben. Es besteht eine gewisse Komplexität, die noch vereinfacht werden muss. Zudem bedarf es weiterer Diskussionen, beispielsweise, wenn darum geht, die Anwendbarkeit zu verbessern.“

„Die Konferenz hat die relevanten Interessenvertreter zusammengebracht, und diese haben ihre Erfahrungen im Performance Management, einem noch in der Entwicklung befindlichen Bereich, insbesondere vor dem Hintergrund von ISO 19030 ausgetauscht“, erklärt Volker Bertram, Senior Project Manager, Competence, Learning & Academy bei DNV GL – Maritime. „Das Thema trifft eindeutig den Nerv der Branche, und die Mischung von Entwicklern und Reedern im Konferenzpublikum zwischen Reedern und Entwicklern erlaubt einen offenen Austausch, von dem beide Seiten profitieren.“ Die Präsentationen deckten eine Vielfalt technischer Themen ab. So konzentrierte sich der Vortrag von Sergiu Paereli (Jotun HPS) auf die Leistung von Schiffsrümpfen und Propellern  in absoluten Maßstäben, während Andreas Krapp (Jotun HPS) ausführlich auf das Verhältnis von Geschwindigkeit und Leistung unterschiedlicher Schiffstypen unter verschiedenen Ladebedingungen einging.

Volker Bertram (DNV GL) teilte seine Gedanken über ISO 19030 und erörterte Möglichkeiten, das Standardverfahren zu verbessern. Daniel Schmode (DNV GL) sprach darüber, welchen Einfluss stochastische und systematische Fehler (Noise and Bias) auf die Unsicherheit datenbasierter Vorhersagen zur Leistung von Schiffsrümpfen haben. 

Torsten Büssow, Jarle Blomhoff und Jan Wienke (alle drei DNV GL) thematisierten die Auswirkungen der EU-Verordnung für Monitoring, Reporting und Verification (EU MRV) auf Monitoring-Reporting-Lösungen sowie auf die Überprüfung der Wirksamkeit energiesparender Geräte.
Auf der Konferenz war eine große Bandbreite an Branchen-Stakeholdern vertreten, darunter Reeder, Technologieentwickler, Schiffsausrüster und Datenanalysten. Insgesamt wurden 36 Fachbeiträge eingereicht, die den kollaborativen Ansatz beim Austausch von Know-how und Best Practices reflektierten. 

„Trotz der komplexen technischen Herausforderungen war die Resonanz der Teilnehmer auf die Konferenzthemen und das Niveau der Redner sehr positiv“, sagt Volker Bertram. Geir Axel Oftedahl teilt diese Meinung: „Es war ein positives, sehr konstruktives Treffen mit Branchenfachleuten, die bereit sind, zusammenzukommen, um praktische Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren. Im Sinne der HullPIC besteht noch Diskussionsbedarf, um das Performance Management für Schiffsrümpfe und -schrauben weiter zu verbessern und die flächendeckende Umsetzung von ISO 19030 voranzutreiben.“

Über Jotun

Jotun ist einer der weltweit führenden Hersteller von dekorativen Farben und Lacken sowie maritimen Schutz- oder Pulverbeschichtungen. Zu der Gruppe, die in mehr als 100 Ländern vertreten ist, gehören 63 Unternehmensteile und 37 Produktionsstätten auf allen Kontinenten. Jotun beschäftigt mehr als 9.800 Mitarbeiter und hat den Hauptsitz in Sandefjord in Norwegen. www.jotun.com

 

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HullPIC Conference 2017