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Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement: Abstimmung zum Entwurf der neuen ISO 45001 hat begonnen

Die ISO (International Organization for Standardization) hat im März 2015 den zweiten Committee Draft (CD2) des neuen Standards für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement ISO 45001 zur Abstimmung veröffentlicht. Alle Länder (ISO-Mitglieder), die sich an der Entwicklung der Norm beteiligen, haben bis zum 5. Juni 2015 die Möglichkeit zur Stellungnahme.​​​​​​​

Laut der International Labor Organization (ILO) sterben jährlich weltweit 2,2 Millionen Menschen durch Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Krankheiten. Hinzu kommen täglich rund 860.000 Arbeitsunfälle mit Verletzungsfolgen. Die direkten und indirekten Folgekosten von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen schätzt die ILO auf 2,8 Billionen Dollar weltweit.

Die Implementierung eines Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem hilft Unternehmen durch einen systematischen und fortlaufenden Prozess, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und Folgekosten zu minimieren. 

Bisher gibt es nur den britischen Standard, BS OHSAS 18001 (British Standard Occupational Health and Safety Assessment Series), welcher mangels einer internationalen Norm in vielen Ländern akkreditiert wird. Die neue ISO 45001 baut zwar auf der BS OHSAS 18001 auf, es gibt aber einige Unterschiede. So wird der neue Standard durch die High Level Structur (HLS) strukturiert, welche bereits in den Revisionen der ISO 9001 und ISO 14001 Anwendung findet. Mit dem neue ISO 45001 Standard werden nun international geltende einheitliche Anforderungen formuliert.​

Nach der Publikation des ersten Entwurfs der ISO 45001 im Jahr 2014 wurden über 2800 Kommentare eingereicht. Anhand derer wurde der Standard verbessert und nun als Comittee Draft 2 (CD2) der ISO 45001 veröffentlicht.

Was ist neu im CD2 der ISO 45001 gegenüber dem CD1?

  • Die Basisdefinitionen wie Gefährdung, Risiko, Arbeitnehmer, Vorfall etc. wurden festgelegt. 
  • Die Anhörung und Beteiligung der Arbeitnehmer wurde in verschiedenen Absätzen des Standards hinzugefügt.
  • Es wird unterschieden zwischen „Arbeitsplatz“ (unter Kontrolle der Organisation) und „Einsatzort“ (außerhalb des Firmengeländes z.B. beim Kunden des Arbeitnehmers).
  • Für interne Audits wird Bezug genommen auf die ISO 19011 – Guidelines for Auditing Management Systems.
  • Die Anforderungen beinhalten nun gesetzliche und andere Bestimmungen.

Wie geht es weiter?

Die ISO hat bei der Entwicklung oder Revision eines Standards ein bewährtes Verfahren. Nach Veröffentlichung eines ersten Committe Draft (CD) haben die ISO Mitglieder die Möglichkeit, über diesen abzustimmen. Sollte es nicht genug Zustimmung (über 75%) geben, muss der CD überarbeitet werden. Es gibt erneut einen Zeitraum für Stellungsnahmen. Bei dem CD2 der ISO 45001 ist dies nun bis zum 5. Juni 2015 möglich.

Danach wird ein Draft International Standard (DIS) entwickelt, bei welchem die Mitgliederorganisationen weiterhin die Möglichkeit haben, abzustimmen und zu kommentieren. Nach diesem Schritt wird ein ISO/FDIS (Final Draft International Standard) erscheinen. Erst danach wird die endgültige Fassung des neuen Standards publiziert. Bei der ISO 45001 wird dies voraussichtlich Ende 2016 sein. 

Wir werden Sie weiter über aktuelle Änderungen informieren.

Weitere Informationen

 

Mitteilungspflicht von schwerwiegenden Vorfällen

Informationen zu neuen Akkreditierungsregeln gemäß IAF MD 22 für SGA-Managementsysteme.

 

Leitfaden zur ISO 45001

Hier erfahren Sie mehr über den Standard

 

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